Steffen Simon hat sich in der ARD Sportschau zu einem Kommentar über den 1. FC Köln hinreißen lassen, der heftige Reaktionen von "unseriös" bis "blamabel" aber auch "sehr lustig" bis "Weltklasse" provoziert hat. Beim FC-Stammtisch erklärte er sich.
Was war geschehen? In der Hinrunde der aktuellen Saison spielte Borussia Dortmund gegen den 1. FC Köln. Dortmund führte die Domstädter souverän vor, führte recht bald sehr hoch und gewann am Ende mit 5:0. Bis zur 85. Minute wies das Torschussverhältnis der Dortmunder sagenhafte 26:0-Vorteile auf. Die Kölner hatten bis dahin also nicht einmal auf's Tor geschossen. Als die Spielzusammenfassung dieser Partie nun in der ARD Sportschau lief, fühlte sich Steffen Simon zu folgendem Kommentar hingerissen:
Was war geschehen? In der Hinrunde der aktuellen Saison spielte Borussia Dortmund gegen den 1. FC Köln. Dortmund führte die Domstädter souverän vor, führte recht bald sehr hoch und gewann am Ende mit 5:0. Bis zur 85. Minute wies das Torschussverhältnis der Dortmunder sagenhafte 26:0-Vorteile auf. Die Kölner hatten bis dahin also nicht einmal auf's Tor geschossen. Als die Spielzusammenfassung dieser Partie nun in der ARD Sportschau lief, fühlte sich Steffen Simon zu folgendem Kommentar hingerissen:
(Quelle: YouTube)
Wer das Video nicht sehen kann: Simon kommentiert die ersten beiden Halb-Torschüsse der Kölner, die erst in den letzten Minuten stattfanden, wie ein sensationelles Powerplay und so, als ginge es noch um etwas in dieser Partie (beim Stand von 5:0 wohlgemerkt).
Diese Art der Reportage provozierte viele Reaktionen der ARD-Zuschauer und sorgte für rege Diskussionen unter den Fans. Kurz: Er polarisierte.
Nun war Steffen Simon 30.01.2012 zu Gast bei einem Fan-Stammtisch, der vom Kölner Stadt-Anzeiger für und vor Köln-Fans wöchentlich organisiert. Dort wurde er natürlich von dem Moderator auch auf diesen Kommentar angesprochen. Und Steffen Simon stand offen Rede und Antwort.
Auszüge:
"Dieses Spiel selbst ist in einer Atmosphäre auf den Rängen im Stadion gelaufen, wie ich sie noch nie erlebt habe. Normalerweise, wenn ne Mannschaft so schlecht spielt wie Köln da, gibt es wüste Beschimpfungen, Pfeiffkonzerte und irgendwas. Und was der FC-Block, der mit nach Dortmund gefahren ist an diesem Tag gemacht hat war für mich das Beeindruckendste mit was ich jemals von Fans gesehen habe. Die haben irgendwann das Ganze als das genommen, wie man es auch werten kann: Nämlich als schlechten Witz, über den man auch eigene Heiterkeit entwickelt. die haben dann irgendwann angefangen, alles zu bejubeln, was irgendwie passiert ist. [...] dann war das Spiel zu Ende und dann wurde auch nicht gepfiffen [...] sondern die Mannschaft gefordert und stürmisch gefeiert. Euphorisch. Und als sie dann auch noch anfingen, Keviin Großkreutz herbei zu zitieren und die Dortmunder Mannschaft zu feiern, dann war irgendwie alles komplett. Man muss jetzt wissen, die Sportschau-Beiträge werden bei uns live eingespielt in die Sendung, die mischen wir nicht vorher, sondern wir sind immer live auf'm Sender, wenn's auch gesendet wird. Und ich hatte mich von der Stimmung der FC-Fans total anstecken lassen. Ich bin auch in so 'ne ganz heitere Stimmung durch die geraten. Wir proben das in der Regel einmal, das war ja auch das letzte Spiel [...], da habe ich den Beitrag total normal durchgesprochen. Und in dem Moment wo ich live auf dem Sender bin gehen bei mir selbst die Pferde durch. Und ich fange an, diese beiden Kölner Torschüsse wie ein WM-Finale zu kommentieren."
"Es war einfach nur als Scherz gemeint, wo ich aber total akzeptiere, wenn man sagt, "das geht so nicht" und wo man von ganzer Seele empört ist und findet, dass mit der Situation nicht ernsthaft umgegangen wurde [...]".
Zu einem Treffen mit Finke und Horstmann (FC-Vorstand), wo er den Kommentar ansprach:
"Ich sag Ihnen gleich, das muss man so nicht machen, ich würde es wieder so machen, aber ich würde es nicht nochmal machen - weil 'n Witz erzählt man nicht zweimal."
Er geht darauf noch darauf ein, dass der Beitrag auch Nutzen für den FC hatte, weil er die Kritik auf ihn und weg von der Mannschaft lenke.
Das Video anzuschauen lohnt sich, weil es anschaulich zeigt, dass auch Reporter manchmal nur Menschen sind und auch mit denen mal die Emotionen durchgehen können. Man kann ihm vorwerfen, dass kein Wort der Entschuldigung über seine Lippen kommt, aber ein bisschen heitere Gelassenheit, wie Steffen Simon sie an den Tag legt, täte allen Beteiligten gut.
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